Mein Problem ist, dass ich die Website auch weiterhin als Buch betrachte, das man in einer bestimmten Reihenfolge durchblättert.
Man hat mir zwar erklärt, dass dem nicht so sei, mir gesagt, dass jeder, der etwas mehr über uns wissen möchte, von Seite zu Seite springt, wobei ich das Ganze doch immer noch als eine Sammlung von Seiten verstanden wissen möchte, die man eine nach der anderen liest, so dass ich, wenn ich über den Weinkeller rede, an dem anknüpfen möchte, was ich über den Weingarten geschrieben hatte.
Es gibt keinen Weinkeller, wenn keine Weintraube gelesen wird und wenn man die Trauben nicht wiegt, die man an den Musterstöcken zählt, um zu sehen, ob die Arbeit im Weinberg gut war.
Ich werde Ihnen jetzt etwas über den Weinkeller aus meiner Sicht erzählen, so dass Sie, wenn Sie uns einmal besuchen kommen, selbst sehen können, ob alles der Wahrheit entspricht. Den Eingang zum Weinkeller bildet ein großes grünes Tor, nach dem man gleich einen etwa 30 Meter langen Korridor mit Betonbecken rechts und links vor Augen hat.
Aus diesem Blickwinkel mag es wohl wie das Meisterstück einer Betonfabrik aussehen, aber ich kann Sie beruhigen - die Anlage wurde nach dem französischen Vorbild einiger anderer sizilianischer Weinkeller des ansässigen Adels angelegt. Anfang des 20. Jahrhunderts war diese Art in Sizilien sehr angesagt. Die Becken wurden nach dem Erdbeben im Belice-Tal 1968 neu aufgebaut, das Dach ist besonders schön.
Ich erinnere mich noch sehr genau an die erste Vinifikation und die ersten Verkostungen 1990. Ich begannt damit, vier Becken mit einem Fassungsvermögen von jeweils 170 Hektolitern umzubauen und kühlte den Most mit einem kleinen Wärmetauscher, der über einen Kühlschrank versorgt wurde; ich verbrachte die Nächte damit, die Gärtemperatur nicht zu hoch ansteigen zu lassen, und als es im Jahr darauf acht Becken waren und ich zur Kühlung Plattenwärmetauscher einsetzte, die über ein Schaltpult gesteuert wurden, was eine klare Bestimmung der Temperatur erlaubte, fühlte ich mich wie im Himmel und schlief wenigstens in der Nacht!
Mittlerweile wurden alle Becken umgerüstet, es sind inzwischen 27, und zudem stehen im alten Teil, in dem sich die alten Kelter befanden, auch einige Stahlbecken, die ich für kleinere Mengen verwende.
Natürlich gibt es auch das Fasslager mit 225 Liter-Barrique-Fässern und mehrere Fässer zu 25 Hektoliter, im Moment mit Nero d'Avola und Syrah von Sole dei Padri.
Alle Spadafora Weine werden nur von Weintrauben unseres Gutes erzeugt, in der Gemeinde Monreale, Karte n. 142.
Vielleicht ist alles etwas beengt, aber nicht, weil wir uns nicht vergrößert hätten, sondern weil wir Trauben von 95 Hektar Rebfläche verarbeiten und zwischen all den Becken und Flaschen, in denen der Wein reift, und den Paletten mit konfektioniertem Wein der Platz nie ausreicht.
Während der Weinlese ist dies der Ort, an dem ich lebe: das Jahr über verbringe ich hier meine Zeit und da ich gleich gegenüber wohne, schleiche mich am Abend hierhin, um einige Flaschen zum Trinken zu stibitzen.